Skizzenblöcke
Vor- und Nachteile von Skizzenblöcken und ihre Verwendung in Skizzenskeletten
Links zum Thema:
Das Video zu Skizzenblöcken in Skizzenskeletten bei Youtube oder DailyMotion und die Kurzpräsentation als PDF.
Skizzenblöcke in Skizzenskeletten
Skizzenblöcke sind eine Funktion, die Autodesk vermutlich aus der AutoCAD-Welt mitgenommen hat: Ein Skizzenblock gruppiert eine Anzahl von Skizzenelementen zu einem Block, der dann als Ganzes in sich unverändert manipuliert und vervielfältigt werden kann. Diese Funktion ist dazu gedacht, uns Arbeit zu sparen. In Zusammenhang mit Skizzenskeletten gibt es leider nur eingeschränkte Einsatzmöglichkeiten für Skizzenblöcke, aber grundsätzlich ist es möglich, sie auch in diesem Kontext sinnvoll einzusetzen.
Beispiel: I-Profil
Ein kleines Beispiel veranschaulicht das: Eine Querschnittsdarstellung eines I-Profils enthält eine ganze Anzahl von Bedingungen und Maßen an einer Gruppe von Skizzenelementen. Die Beschaffenheit dieses Querschnitts ist von einer Norm vorgegeben.
Die Schnittstellen an diesem Träger sollen Verschraubungen am unteren Flansch (im Bild nur angedeutet) und ein angeschweißtes Blech auf dem oberen Flansch sein. Wenn dieser Träger der einzige seiner Art ist, zeichnet man das einfach so hin. In diesem Beispiel soll aber der Träger Teil eines Rahmens sein, in dem mehrere Exemplare des Trägers parallel eingebaut werden.
Um das abzubilden, kann man die Elemente, die das Trägerprofil bilden, zu einem Skizzenblock zusammenfassen , indem man sie auswählt und in der Ribbon-Gruppe "Erstellen" die Funktion "Block erstellen" verwendet. In dem folgenden Dialog vergibt man einen Namen und einen Einfügepunkt, an dem der Block von außen "angefasst" wird. Es kann dabei passieren, dass der neue Block gegenüber seiner Umgebung keine geometrischen Beschränkungen hat und man die neu setzen muss.
Innerhalb des Blocks haben die Elemente keinen Bezug mehr zu ihrer Umgebung, denn es gibt keine Möglichkeit, diese aus dem Block heraus geometrisch zu referenzieren.
Der Block kann dann manipuliert und beschränkt werden wie andere Skizzenelemente auch, zum Beispiel kann man ihn kopieren oder spiegeln, und die Kopien mit Beschränkungen irgendwo fest machen.
Bis jetzt kann man auch noch von außen ein Referenzmaß an den Trägerblock machen und sich darauf beziehen.
Und hier fangen die Schwierigkeiten an
Wenn man weitere Ansichten des Trägers jeweils als Blöcke abhängig von der ersten haben möchte, kann man das Maß im dem Block, der es festlegen soll, passend benennen und dann in weiteren Ansichten verwenden. Was nicht geht, ist, von außen ein Referenzmaß an den Träger machen und sich innen in einem anderen Block darauf beziehen, da bekommt man eine Fehlermeldung dass das eine Endlosschleife ergäbe.
Die Seitenansicht kann mit dieser Einschränkung noch problemlos als Block vermehrfacht werden. Die Höhe wird durch die Maßgleichung in allen Instanzen aller Ansichten synchronisiert.
Was nicht mehr funktioniert, ist, den lila Querträger abhängig vom Abstand der unteren Träger indirekt zu bemaßen, weil der ja jetzt ein Block ist. Die folgende Bemaßung wäre nur möglich, wenn der Querträger kein Block ist, also man den Block explodiert bzw. gar nicht erst erstellt:
Was hier funktioniert ist der Umweg über die Maßgleichung. Man kann beispielsweise den Trägerabstand, die Trägerbreite und den Randabstand im Querschnittsblock bzw. der übergeordneten Skizze (wenn kein Referenzmaß) benennen und dann die Breite des Querträgers als Gleichung eingeben, wenn man die Symmetriebedingung der Querschnitte über die Mitte löscht:
So können auch Elementgruppen, die über Kreuz Abhängigkeiten haben, in Blöcke verpackt und vermehrfacht werden.
Fazit
Das zuletzt gezeigte Verfahren ist natürlich ziemlich umständlich und nur in Sonderfällen sinnvoll einzusetzen.
- Skizzenblöcke sind besonders nützlich bei Komponenten, die mehrfach vorkommen, die den Rest der Konstruktion beeinflussen, aber ihrerseits nicht erheblich durch die umgebende Konstruktion beeinflusst werden.
- Wenn man in den Block rein keine oder sehr einfache Schnittstellen hat, die man über Parameter übersichtlich lösen kann, spricht nichts gegen Skizzenblöcke.
- Wenn man viele identische Instanzen einer Elementgruppe braucht, spricht vieles für Skizzenblöcke. In so einer Situation ergibt es Sinn, sie zu benutzen.
- Hat man dagegen viele Beziehungen von außerhalb der Elementgruppe, die die Geometrie der Elementgruppe bestimmen, ist die Beziehung kaum sinnvoll realisierbar, wenn Skizzenblöcke verwendet werden.
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Das Video: https://youtu.be/CFwGY2RptLg (Youtube) / https://dai.ly/k4emvabhZnYrTwzD2Gj (DailyMotion)